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Runde und eckige Bauform
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Klappferrite können von außen auf die entsprechende Leitung aufgesetzt und zusammengedrückt werden. Hierdurch sind Störaussendungen nachträglich ohne aufwändige Hardwareänderungen (Auftrennen der Leitungen) verringerbar. Insbesondere bei der Lokalisierung von Störquellen im Rahmen entwicklungsbegleitender EMV-Arbeiten sind Klappferrite nützliche Hilfsmittel.
AMIDON-Ferritmaterialien zur Funkentstörung
Ferritkerne, Ferritperlen und zusammengesetzte Ferritkerne können bei der Unterdrückung von unerwünschter Hochfrequenz sehr nützlich sein; ein Allheilmittel für alle Störprobleme sind sie natürlich nicht. So gibt es verschiedene Arten von Störquellen, die jede für sich in besonderer Weise angegangen werden müssen. Wenn man sich mit solchen Problemen befaßt, ist es sehr hilfreich, die Frequenz der störenden HF zu kennen, um das richtige Ferritmaterial und die notwendige Windungszahl zu bestimmen. In einigen Fällen allerdings, so etwa bei Computern, Motoren, Schaltreglern, Diathermie-Geräten und Blitzlampen, kann die Bestimmung der exakten Störfrequenz sehr schwierig sein, da all diese Geräte Rechteck- oder Spitzenimpulse produzieren, durch die ein großes Oberwellenspektrum, das bis in hohe und sehr hohe Frequenzen reicht, erzeugt wird.
Wegen seiner guten Dämpfungseigenschaften in diesen Frequenzbereichen eignet sich hier das Ferritmaterial '43' besonders gut. Die mechanischen Abmessungen einiger Kerne lassen nur eine Durchführung zu, die sich als eine Windung betrachten läßt. Bei anderen Bauformen können auch mehrere Windungen aufgebracht werden. Obwohl dann die Impedanz bei niedrigen Frequenzen erhöht wird, tritt mit zunehmender Windungszahl ein kapazitives Übersprechen auf, das die Dämpfung bei höheren Frequenzen verschlechtert.
AMIDON - Ferritmaterialien können zur Entstörung nach folgender Faustregel ausgewählt werden:
Bei Frequenzen unter 1 MHz eignet sich das Material '85' mit höchstens 30 Windungen, zwischen 1 und 30 MHz das Material '82' oder '73' mit höchstens 15 Windungen und zwischen 30 und 300 MHz das Material '43' mit 5 - 9 Windungen. Auch oberhalb 100 MHz kann noch das Material '43' verwendet werden ( bis ca. 200 MHz); allerdings sollte die Windungszahl bei steigender Frequenz immer weiter verringert werden.
Für Anwendungen über 200 MHz eignet sich die Ferritperle FB-64-101 sehr gut, wobei nur eine einzige Windung aufgebracht wird. Bei hintereinander geschalteten Ferritperlen addieren sich dann die Induktivitäten. So kann ein mechanisch ordentlicher Aufbau erreicht werden, ohne daß sich die Dämpfungseigenschaften im VHF- und UHF-Bereich durch zu hohe Kapazitäten verschlechtern.
Computer:
Die meisten Computer sind permanente "Störsender". Dies trifft besonders auf die älteren Modelle zu, die gebaut wurden, als die Funkentstörbestimmungen noch nicht so streng wie heute waren. Ein Computer kann Störsignale sowohl von allen Verbindungskabeln als auch über die Netzzuleitung und aus dem Gehäuse selbst abstrahlen. Es versteht sich von selbst, daß alle diese Störstrahlungsquellen ausgeschaltet werden müssen, um eine merkliche Verringerung der Störungen zu erreichen. Zunächst sollten das Gehäuse auf übliche Abschirmungs- und Erdungsmaßnahmen hin untersucht und bestehende Mängel beseitigt werden. Ist die Netzzuleitung 'verdächtig', sollte sie 7-8 mal durch einen Ferritkern FT 240-43 gewickelt werden. Diese Anordnung wirkt dann als Dämpfungsglied für hohe Frequenzen und verhindert die Ausbreitung der HF über das Hausstromnetz in andere Geräte.Wie schon erwähnt, erzeugen die digitalen Rechteckimpulse in Computern eine Vielzahl von hochfrequenten Oberwellen. Aus diesem Grund wurde das Material '43' für die Entstörung vorgesehen.
Bei Verbindungskabeln können große Ferritringkerne, zusammengesetzte Ferritringkerne oder Ferritplatten auf dem Kabel angebracht werden, erlauben so aber nur 1 'Windung' und bieten deshalb nur eine begrenzte Induktivität. Möglicherweise reicht ein Ferritelement aus; wahrscheinlich werden aber mehrere benötigt - dies ist Sache des jeweiligen Einzelfalls.
Telefone:
Funkstörungen in Telefonapparaten können durch den Einbau von zwei Drosseln mit einer Induktivität von ca. 2 mH in beide Adern der Zuleitung erfolgreich bekämpft werden. Derartige Drosseln lassen sich durch die Bewicklung eines AMIDON-Ringkerns FT-50-85 mit ca. 20-25 Windungen einfachen Schaltdrahtes herstellen. Diese Art der Entstörung schafft natürlich nur bei einem Apparat Abhilfe. Solange sich das Telefonnetz nicht in einem extrem stark HF-verseuchten Gebiet befindet, ist es möglich, die Drosseln am Eintrittspunkt der Telefonkabel in das Gebäude einzuschleifen. In diesem Fall kommt die Entstörung allen Apparaten zugute. Eine andere provisorische Möglichkeit besteht darin, das Telefonzuleitungskabel einige Male durch einen großen Ferritringkern zu wickeln. Dies sollte direkt an der Austrittsstelle der Zuleitung am Apparat erfolgen. Für niedrige Störfrequenzen sollte das Material '82', für höhere das Material '43' verwendet werden.
Achtung: Bei Entstörmaßnahmen am öffentlichen Telefonnetz, die mit Eingriffen in die Telefonapparate selbst bzw. in das Leitungsnetz verbunden sind, ist zuvor die Genehmigung der DEUTSCHEN TELEKOM AG einzuholen.
Andere elektronische Geräte:
An dieser Stelle kann unmöglich auch nur ein kleiner Teil aller denkbaren Störungsfälle und geeigneten Gegenmaßnahmen behandelt werden. Im allgemeinen gelten bei der Entstörung aller elektronischer Geräte die eingangs aufgeführten Prinzipien, die allerdings noch um zwei wichtige Anmerkungen zu ergänzen sind:
1. Ferritmaterialien eignen sich nicht zur Entstörung von KFZ-Zündanlagen.
2. Ferritmaterialien eignen sich auch nicht zu Entstörung von Licht-Dimmern.
Hier müssen sowohl Phase als auch der Nulleiter einzeln mit dem Eisenpulvermaterial '26', das eine hohe Sättigungsmagnetisierung aufweist, verdrosselt werden. Für eine weitergehende Behandlung der Entstörpraxis empfehlen wir die einschlägige Fachliteratur.